Seit nicht all zu langer Zeit ist bekannt, dass im Darm exakt dieselben Strukturen (Nervenzellen / Wirkstoffe und Rezeptoren) wie in unserem Gehirn zu finden sind. Das sogenannte Darmhirn oder auch enterales Nervensystem genannt. Entgegen der damaligen Vermutungen zeigte sich anschließend schnell, dass der Darm nicht nur über Hormone mit dem Gehirn kommuniziert, sondern direkte Nervenimpulse ans Gehirn sendet. Wobei der Darm mehr Infos ans Gehirn weitergibt (90%) als umgekehrt. Aktuelle Forschungen an Tiermodellen zeigen zudem, dass die Darmflora (ca. 1,5 – 2 kg Bakterien) Einfluss auf die Gehirnentwicklung, das Verhalten (Ängstlichkeit, Depressionen,…), den Entzündungsstatus des Körpers und auf den Zustand der Blut-Hirn-Schranke haben (Durchlässigkeit von unerwünschten Stoffen ins Gehirn). Lassen wir uns also überraschen, was die Zukunft bringt! Der Einfluss des Darms auf die Entwicklung von Erkrankungen und dessen Wechselwirkungen mit dem Gehirn sind auf jeden Fall vielversprechende Ansätze für mögliche Therapien der Zukunft. Die Ansicht, das unser Gehirn die alleinige Schaltzentrale des Körpers ist, ist also etwas am wackeln, es hat auf jeden Fall tatkräftige Unterstützung!
Herzlichst
Ihre Diätassistentin
Annemarie Lettl
Photo by David Clode on Unsplash